Festival Rilke 2016
Die diesjährige Ausgabe des Festivals befasst sich mit dem Thema „Turm“. Türme haben in Werk und Leben Rilkes eine grosse Bedeutung, zumal sich mit dem Muzot-Turm der lang herbeigesehnte Schreibort geradezu materialisiert. In diversen Veranstaltungen und Formaten gehen wir unser Thema von verschiedenen Seiten an: Bruno Pellegrino hat Korrespondenzen von und aus dem Muzot-Turm zu zwei Textcollagen montiert, die unter der Regie von Anne Salamin szenisch gelesen werden; in einer Ausstellung von Brigitte Duvillard kann man Darstellungen der diversen Türme, die in Rilkes Leben und Werk vorkommen, betrachten; wir haben die junge Filmschaffende Natalia Gadzina beauftragt, sich auf Spurensuche zu begeben und einen Kurzfilm zu Rilkes Aufenthalt in Sierre zu drehen; es hat in Schulen von Sierre, Crans, Salgesch und Brig Workshops mit Autoren gegeben, die mit Kindern und Jugendlichen Texte zu diesem Thema erarbeitet haben und anlässlich des Festivals performen werden; wir haben den Architekten Luca Ortelli beauftragt, eine turmhohe Aussenrauminstallation zu entwerfen, die in den Festivaltagen von Schauspielern bespielt werden wird. Dazu wird es Lesungen, Konzerte, Gesprächsrunden und – natürlich – auch Speis und Trank geben… So will diese Ausgabe des Festivals Rilke, mit der die Fondation Rilke auch ihren 30. Geburtstag begeht, vor allem eines: Es will drei Sommertage Au plaisir du poème widmen.
Merkmal des neuen Festivalkonzepts ist, dass es zweisprachig ist, weshalb wir ausgewählten Autorinnen und Autoren aus dem deutschen und dem französischen Sprachraum – Sierre liegt ja an der Sprachgrenze – eine Bühne bereiten möchten, um, Rilke immer in Sichtweite, eine aktuellen Bezug zur Gegenwartslyrik zu bieten. Wir freuen uns daher sehr, dass Gerhard Falkner und Nora Matocza, Rolf Hermann, Uwe Kolbe, Jean-Michel Maulpoix, Laurence Verrey, Pierre Voélin und Alexandre Voisard unserer Einladung gefolgt sind.
Die Programmkommission